30/01/2022

James Bond ist tot

Um es einfach kurz vorwegzunehmen, wer Bond Filme nicht versteht, leiden kann, lächerlich findet, oder sich im Bond-Universum als solches nicht zurechtfindet, möge bitte das Lesen hier einstellen. Der folgende Text beschafft sich mit alle dem und ich kann nicht verleugnen, dass hier an Mister Bond, James Bond, eine Hommage versucht wird.

Ausschlag für mein Schreiben ist der neuste, zumindest zur Zeit des Schreibens, erschienene Bond Blockbuster mit dem klingenden Namen „No Time to die“, also „Keine Zeit zu sterben“. Wie jeder Bond Fan habe ich mit Freude dem neuen Abenteuer mit Daniel Craig entgegengesehen und so macht man es sich bequem und investiert ein paar Euros im Amazon Universum. Da ich mit Absicht Rezessionen im Vorfeld vermieden habe, traf mich der Film mit solcher Gewalt, ja mit voller Wucht, in die Magengegend. Ein derartiges Machwerk einen Bond Film zu nennen ist für mich der blanke Hohn und wenn ich nun Rezessionen lese zum Film, bin ich nicht der einzige ehemalige Fan, der so denkt.

Um eines klarzustellen, ja Herr Bond ist überheblich, arrogant, sexistisch, schroff und vor allem immer Herr der Lage. Ja er ist ein Fossil, ein Urzeitwesen mit Keule, ein Macho nach Pablo Videre dem Dritten und vor allem anderen, ein Held alter Zeit. Das mag man nun gutheißen oder nicht, gar mag man bezweifeln, dass er kugelsicher ist, aber für uns Fans, die an Ihn geglaubt haben, ja Bewunderung hegten und sich vielleicht sogar ein wenig in sein Leben wünschten, war er der Mann, das Ultimo, der Kerl, der uns nun seit 60 Jahren gezeigt hat, wie es geht. Egal was….

Nun hat man uns dieses unantastbare Bild zerstört, ja vernichtet. Die Macher des neuen Streifens haben ihn nicht nur sterben lassen, eindeutig sterben lassen, ohne Zweifel, sondern auch seinen ganzen Stolz, sein Mojo, seine Gelassenheit und sein unerschütterliches Selbstvertrauen genommen. Wir sehen einen James Bond welcher winselnd um Gnade fleht, keinen Ausweg sieht, versagt bei so mancher Aufgabe und sich in seinem Gewissen verliert. Einen James Bond der zwar immer noch kugelsicher ist, zu viel auch für mich als Fan, aber dennoch verliert, nicht ankommt gegen einen derart dummen und zugleich langweiligen Gegner, das hier schon wieder die Realität derart auf den Kopf gestellt wird, zumindest für das Bond Universum. Es tut im Auge weh. An dieser Stelle sei aber der Fairness halber erwähnt, dass Daniel Graig nicht das Problem ist, es liegt gänzlich und alleine an der Erzählung.

Des Weiteren wird auch im selben Atemzug das komplette Bond Universum vernichtet. Sein stärkster Widersacher, Mr. Ernst Stavro Blofeld, stirbt wirklich aus Versehen. Die komplette Organisation Spectre, das Böse Syndikat schlechthin, wird in einem Streich ausgelöscht, aber nicht von 007. Felix Leiter, der ewige Verbündete der neuen Kolonien, einfach mal getötet. Der ewig übellaunige M wird als Trinker abgestempelt und sieht seiner letzten Tage entgegen. Zu guter Letzt ist Q auch noch schwul, was in einem Nebensatz ersichtlich wird. Das dann auch noch der silberne Ur-Austin Martin DB5 nahezu zu Schrott geballert wird ist nur ein Detail der Vernichtung, aber schmerz auch ganz schön. Auch das mannigfaltige Spielzeug fällt diesmal aus, lediglich eine Uhr mit EMP Impuls wird genutzt, keine Raketenwerfer im Koffer, kein Gewehr in der Aktentasche, oder ein Mini U-Boot oder solcher Dinge, welche immer unsere Fantasie beflügelten und Q in den Himmel der Macher erhob. Nüscht…

Dem aber nicht genug, nein, 007 wurde ersetzt durch eine Frau. Das allein wäre nicht schlimm, kann man machen, bringt halt das ganze Bond Universum aus der Spur, aber warum nicht. Nun muss das aber politisch korrekt sein, natürlich, wir sind ja weichgespülte Muschelschubser die jedem, aber auch jedem alles recht machen müssen. Demnach ist Ms. 007 nicht nur eine nichtssagende Frau, sondern auch eine Farbige, nicht besonders aufregend, mit dickem Hintern und mit einem Charisma einer Bahnschwelle gleich. Cool will Sie sein, ja und wissend, aber glaubhaft ist das nicht eine Minute. Bei aller Diversität ist sie vermutlich auch jüdischer Abstammung und wurde als Kind missbraucht, oder zumindest geschlagen worden. Versteht mich nicht falsch, alles gut, ich verstehe jede Art zu leben und jeder soll machen was er denkt, ich toleriere jede Lebensart und verstehe jedes Leid der einzelnen, ich kenne auch keine Unterschiede was Glauben, Abstammung oder Herkunft betrifft, aber doch bitte nicht in einem Bond Film. Wie soll denn das enden bitte? Wird Ms. Bond, ihren Namen habe ich schon verdrängt, künftig durch das Kino stolpern und schon beim Versuch zu Parken den rosa DB11 Schrotten? Wird Sie Stuhlkreise mit M und Q veranstalten, bei welchen Ms. Moneypenny Tee reicht, um den wahren Inhalt des Problems erstmal zu diskutieren? Das hatten wir schon, heißt „Sex in the City“ und kommt auch ohne Knarren aus, aber mit Bond, James Bond, hat das wahrlich nichts zu tun. Vermutlich wird sich noch rausstellen das sie über 20 Umwege seine Tochter ist, oder seine Schwester die Blofeld irgendwann aus seinen Zellen gezüchtet hat, irgendetwas dummes wird es werden.

Als Resümee lässt sich nur sagen das Ian Fleming sich im Grabe umdreht, peinlich berührt und über allen Maßen sauer, dass sehr wohl zu Recht, wenn ihr mich fragt. Ein Zeichen der Zeit, wie man so schön sagt, denn schließlich hat Disney ja auch „Dumbo“ vom Markt genommen und „Vom Winde verweht“. Klassiker der Filmkunst, ob man sie nun mag, oder auch nicht, aber großes Kino. Der Grund? Weil hier ein stereotypisches Bild der farbigen Gemeinde aufrechterhalten wird, so die offizielle Aussage. Was einem da als Filmfan entgegenspringt ist gruselig, keine Charaktere mehr, keine Geschichten, null streitbares in Sinn und Glaubwürdigkeit, nur noch weiches Geseiere mit nichtssagenden Gesichtern. Ein Trauerspiel sonders Gleichen.

Armes Kino……